Der Weinbau im Trixner Tal hat eine jahrhunderte-, vielleicht sogar jahrtausendealte Tradition.
Vor über 2000 Jahren…
2007 fand man im „Königsgrab“ bei Waisenberg, 500 m vom Weinberg St. Georgen entfernt, eine Situla (Mischgefäß für Wein und Wasser) aus der Hallstattzeit, die ca. 2400 Jahre alt ist. Auf ihr findet sich eine Darstellung einer Kelter.
In römischer Zeit gab es auf dem Lamprechtskogel eine Siedlung, wo vielleicht auch schon Wein angebaut, sicher aber konsumiert wurde.
Hemma von Gurk
Urkundlich sind Weingärten im Trixner Tal zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde der Gräfin Hemma für ihr Kloster in Gurk vom 15. August 1043 erwähnt. Sie schenkte ihrer Stiftung „sämtliche Weingärten“ („quidquid vinearum“) im diesem Tal.
Ausschnitt aus der Urkunde von 1043
„…& quicqid uinearum“
Der Weinbau war nie tot….
Aus mehreren Gründen kam der Weinbau im Trixnertal, von dem noch viele Hof- und Flurnamen künden, in der Zeit Josefs II. um 1780 zum Erliegen. Doch Einzelkämpfer, die weiterhin Wein machten, hat es seitdem immer gegeben.
So pflanzte 1848 Joseph Writz, der damalige Pfarrer von St. Georgen noch eigenhändig 20 Weinstöcke in seinem Garten.
Meterhohe Spaliere standen um den Pfarrhof herum noch bis zum 2. Weltkrieg.
St. Georgen am Weinberg, Ca. 1930.
Aber auch danach gab es – bis in die Gegenwart – immer irgendwen, der Wein zumindest für den Hausgebrauch produzierte.
Neubeginn
Mitte der 1990er Jahre pflanzte Werner Stornig in Korb einen Weingarten mit ca. 200 Stöcken aus. Er gilt als Pionier des Neubeginns im Trixnertal.
Parallel dazu legte auch Hans Lamprecht in St. Franziszi am Saalfelde einen Weingarten an, den er von Jahr zu Jahr vergrößerte – ein Anfang war gemacht.
Im Herbst 2005 ließ schließlich Felix Kucher in St. Georgen am Weinberg die Bagger vorfahren: Nachdem der Hügel unter der Kirche von 15 Obstbäumen und zahlreichem Gestrüpp befreit worden war, gestalteten die Maschinen den zunächst aus einem Plateau und einem Steilabfall bestehenden Kirchhügel zu einem gleichmäßigen Abhang um.
Im Frühjahr 2006 wurde unter tatkräftiger Mithilfe der einheimischen Bevölkerung Wein ausgepflanzt.
Das Anwachsen gestaltete sich schwierig, da es stellenweise keinen Humus und dafür *ähem* einige Steine gab, die von Hand weggeräumt werden mussten…
Nach 200 Jahren hatte der Ort mit den Weinberg im Namen wieder einen solchen und die Einwohner des kleinen Weilers haben nun auf die traditionelle scherzhafte Frage „Na, wo ist denn euer Weinberg?“ endlich eine Antwort.
Nach drei Jahren grünte es im Weingarten schon prächtig.